Wichtiges aus Presse und Funk
CDU und SPD in Sachsen-Anhalt bekennen sich zur Personalstabilität in der Forstverwaltung.
Hier die Pressemitteilungen:
21.06.2017 CDU - Streichungen im Forst würde die CDU-Fraktion nicht mittragen
21.06.2017 SPD - Personaleinsparungen nicht mit uns
Veröffentlichung im DBB-Regionalmagazin 23.01.2018
Landesforst:
Dalbert sieht Personalsituation in der Forstwirtschaft stabilisiert
Sachsen-Anhalts Landwirtschaftsministerin Claudia Dalbert (Grüne) kündigte an, die
Leiharbeit im Landesforst zu beenden. „Wir haben die Personalsituation im Forst stabilisiert.
Das Streichkonzert der Vorgängerregierung ist beendet“, hieß es in einer Presseerklärung
des Ministeriums für Umwelt, Landwirtschaft und Energie. Matthias Formella,
stellvertretender Vorsitzender des Bundes Deutscher Forstleute Sachsen-Anhalt würdigte
dieses Signal als wichtigen Schritt in die richtige Richtung. „Durch die Leiharbeit sind dem
Land nicht nur höhere Personalausgaben entstanden, sondern auch die soziale
Komponente, der Umgang mit dem Menschen, ist auf der Strecke geblieben. Dies war dem
öffentlichen Dienst nicht gerade dienlich“, sagte Formella.
Das Land Sachsen-Anhalt hat seit 2006 einen radikalen Personalabbau betrieben und mehr
als 40 Prozent der Stellen, gerade im Landeszentrum Wald, gestrichen. Im Landesforstbetrieb sieht es ähnlich aus. Ein schlüssiges Personalentwicklungskonzept ist derzeit
nicht erkennbar. „Es verstärkt sich der Eindruck, dass es dem Land insgesamt grundsätzlich
nur um Personaleinsparungen zulasten von Wald und Mensch geht. Die Motivation und
Stimmung bei den Beschäftigten ist so schlecht wie nie. Die Beschäftigten fühlen sich als
Spielball von Kürzungsmaßnahmen. Die Wirtschaftlichkeit der Forst soll auf Kosten der
Mitarbeiter erreicht werden,“ kritisierte Formella. Bereits heute müssen weniger Beschäftigte
eine größere Waldfläche bewirtschaften. Die Belastungsgrenze für Beschäftigte sei erreicht
und zum Teil schon weit überschritten.
Um die Aufgabenwahrnehmung abzusichern, sind seit 2011 Leiharbeitnehmerinnen und -arbeitnehmer im Landesforst beschäftigt. Dalbert sagte dazu: „Die viele Leiharbeit im
Landesforstbetrieb und im Landeszentrum Wald wird ein Ende haben. Wir werden Schritt für
Schritt gute und sichere Arbeitsplätze aus den Leiharbeitsstellen machen und von
Arbeitnehmerüberlassung nur noch im Ausnahmefall Gebrauch machen. Als Land haben wir
die eine Verantwortung für die Menschen, unsichere Leiharbeit wollen wir nicht weiter
nutzen. Gut ausgebildete und motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wollen wir als
Landesangestellte mit Dauerverträgen einstellen.“
Bereits mit dem Doppelhaushalt 2017/2018 sei im Forstbereich die Vollzeitäquivalente 2017
von 609 auf 629 und 2018 von 595 auf 614 angehoben worden. Zusätzlich seien 24 Stellen
im Landesforstbetrieb und im Landeszentrum Wald eingerichtet worden. Ac ht Stellen seien
bereits besetzt, für weitere sieben laufen derzeit die Besetzungsverfahren. Die weiteren neun
Stellen würden noch besetzt. Daneben werde es in weiteren Dienststellen Verstärkung für
den Forstbereich geben: Eine wissenschaftliche Mitarbeiterin beziehungsweise wissenschaftlicher Mitarbeiter solle in der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt in
Göttingen sowie eine Mitarbeiterin/ein Mitarbeiter in der Landesanstalt für Landwirtschaft und
Gartenbau (LLG) eingestellt werden. Die Nordwestdeutsche Forstliche Versuchsanstalt ist
eine länderübergreifende Einrichtung. Hier werde eine spezialisierte fachliche Kompetenz
hinsichtlich des Klimawandels vorgehalten.
Laut BDF bleiben trotz der Personaleinstellungen Fragen für die Zukunft der Forstverwaltung
offen. Zu nennen seien hier die Betreuung der Waldbesitzer durch das Landeszentrum Wald,
die kompetente sowie personelle Ausstattung der Forstverwaltung im Hinblick der Digitalisierung und des Klimawandels. „Gerade durch den Klimawandel sind unkalkulierbare Ereignisse zu befürchten beziehungsweise bereits eingetreten. Gebraucht wird flächendeckend
eine effektive, multifunktionale und moderne Forstverwaltung. Eine Aktualisierung und
Überarbeitung der Ergebnisse der Standorterkundungen sind dringend nötig“, mahnte
Formella. Die Bedeutung des Waldes aus der Sicht des Naturschutzes, der Ökologie sowie
der Schutz- und Erholungsfunktionen müsse wieder mehr in den Vordergrund gerückt
werden. „Dies erfordert eine personell und auch finanziell gut ausgestattete Forstverwaltung“, so Formella.